Lautsprecher Typen

Welche Lautsprecher-Typen gibt es?

Lautsprecher-TypenMittlerweile gibt es Lautsprecher für nahezu jedes Einsatzgebiet, beispielsweise im Auto, Wohnzimmer, Computer oder Kino. Für Unterwegs werden mobile Boxen immer beliebter. Die unterschiedlichen Typen haben dabei jeweils Vorteile und Nachteile. Leider fehlt es an einer einheitlichen Kategorisierung, sodass es sehr viele Bezeichnungen und unterschiedlichste Typen gibt.

In diesem Artikel möchten wir dir die wichtigsten Lautsprecher-Typen aus dem Bereich Home-HiFi vorstellen und sie dir kurz erläutern. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir dabei nicht.

Standlautsprecher

Schon rein physikalisch betrachtet haben Standboxen viele Vorteile gegenüber kleineren Lautsprechern. Sie schöpfen einfach aus dem „Vollen“ und das hören nicht nur Audiophile. Standlautsprecher sind daher die Königsklasse unter den Lautsprechertypen.

Standboxen benötigen im Vergleich zu anderen Lautsprechertypen deutlich mehr Platz. Sie sind in den meisten Fällen mindestens 90 cm hoch, oft sogar über einen Meter. Doch der Platzbedarf entsteht nicht nur durch die Abmessungen, sondern eher durch die nötige Positionierung. Standlautsprecher sollten nämlich nicht in irgendwelche Ecken gequetscht werden, sondern frei und mit genügend Wandabstand stehen.

Das größere Gehäusevolumen ermöglicht mehr Membranfläche und eine Bestückung mit getrennten Tief- und Mitteltönern statt mit einem Tiefmitteltöner. Das ermöglicht eine sehr tiefe, präzise und verzerrungsfreie Basswiedergabe. Außerdem vertragen sie sowohl ziemlich hohe als auch kleine Lautstärken ohne Klangqualität einzubüßen und können meistens ohne Probleme große Wohnzimmer beschallen. Und sie benötigen keinen zusätzlichen Unterbau für die richtige Positionierung, sie stehen „einfach“ auf dem Boden.

Zusammengefasst bieten dir Standlautsprecher die folgenden Vorteile gegenüber anderen Lautsprecher-Typen:

  • Verzerrungsfreie Wiedergabe von sehr tiefen Tönen
  • Keine Pegeleinbrüche durch den sehr breiten Frequenzgang
  • Physikalisch bessere Voraussetzungen für vollen Klang

Kompaktlautsprecher

Dieser Boxentyp muss nicht immer wirklich „kompakt“ sein, ist es tendenziell aber schon. Ein großer Kompaktlautsprecher kann dennoch mehr Volumen haben als ein kleiner Standlautsprecher. Entsprechend vielfältig sind die angebotenen Modelle und Bezeichnungen.

Als Kompaktlautsprecher werden Lautsprecher bezeichnet, die wegen ihrer geringen Höhe nicht auf den Fußboden gestellt werden, sondern eine erhöhte Standfläche für eine angemessene Positionierung benötigen. Oft werden dafür spezielle Lautsprecherständer genutzt sodass der Sound auch auf die Ohren geworfen wird.

Regallautsprecher

Der Begriff Regallautsprecher wird oft als Synonym für Kompaktlautsprecher verwendet. Es handelt sich jedoch um eine bestimmte Untergruppe von Kompaktlautsprechern, die akustisch auf die Aufstellung in Regalen, also auf eine wandnahe Aufstellung hin optimiert sind.

Diese „echten“ Regallautsprecher bieten erst dann einen ausgewogenen Frequenzgang, wenn angrenzende Flächen die Abstrahlung im Tief- und Mitteltonbereich unterstützen. Zudem weisen sie eine Höhe bis maximal 50 cm auf.

Ein grundlegendes Problem von Regalboxen sind tiefe Töne. Wegen des geringen Gehäusevolumens und dem fehlenden Platz für große Membranen können sie meist sehr tiefe Töne nicht druckvoll wiedergeben. Oft werden sie mit einem Subwoofer kombiniert und bilden so ein 2.1 Lautsprecher-System. Für die Computer wurden daher extra 2.0 PC Lautsprecher entwickelt und angeboten.

Regallautsprecher bieten dir zusammengefasst die folgenden Vorteile:

  • Günstiger Preis
  • Optisch wenig dominant

Surround-Lautsprecher

Das Ziel von Surroundsystemen ist es, ein möglichst realistisches räumliches Klangerlebnis zu ermöglichen, den Raumklang. Dafür werden mehrere Lautsprecher eingesetzt und es wird natürlich ein Medium benötigt, dass entsprechend unterschiedliche Tonspuren enthält ( z.B. Blu-Ray).

Der Begriff Surround wird oft allgemein für Kino- oder Heimkino-Sound verwendet. Technisch steht er für die Surround-Kanäle, die hinten seitlich und mittig die Umgebungsgeräusche und Effekte wiedergeben. Hier werden unterschiedliche Tonarten gebraucht, mit der Zeit gibt es immer mehr unterschiedliche Surround-Arten:
Dolby Digital 5.1, 7.1, Dolby Surround, Dolby Digital, SDDS, DTS oder Dolby Atmos und viele mehr.

Es gibt auch im PC-Lautsprecher Bereich unterschiedliche Arten von 5.1 Lautsprechersysteme.

Subwoofer

Um tiefe Töne zu erzeugen, brauchen Lautsprecher viel Membranfläche. Je tiefer die Frequenz und je höher die angestrebte Lautstärke ist, desto mehr Membranflächewird benötigt. Statt jeden Lautsprecher mit großen Tieftönern zu bestücken, besteht auch die Möglichkeit, nur einen Tieftöner einzusetzen, der die tiefen Töne für alle Kanäle erzeugt, den Subwoofer.

Ein Subwoofer ist optimal für die alleinige Wiedergabe von tiefen Tönen, die in dem Frequenzbereich unterhalb von 120 Hertz liegen, konstruiert. Er wird meist mit spezifisch angepassten Lautsprechern kombiniert. Diese sogenannten Satelliten-Lautsprecher arbeiten dann im mittleren und höheren Frequenzbereich.

Gerade im Bereich Heimkino hat sich der Einsatz eines Subwoofers durchgesetzt. In Filmen kommen nämlich viel häufiger sehr tiefe Töne vor als bei Musik. Außerdem werden in einem Heimkino-System

gleich mehrere Lautsprecher bei der Basswiedergabe entlastet und können so kompakter werden, bei Musik sind es nur zwei Lautsprecher.

Subwoofer besitzen außerdem den Vorteil, dass sie relativ frei im Raum positioniert werden können. Tiefe Frequenzen unterhalb von 100 Hertz sind nämlich für das menschliche Gehör kaum noch zu lokalisieren. Auch die Hauptlautsprecher können ein wenig flexibler aufgestellt werden, da ein Bassdröhnen in Wandnähe nicht mehr so schnell entsteht.

Front-Lautsprecher

Bei den Front-Boxen handelt es sich um die Hauptlautsprecher in einem Heimkino-System, die links und rechts neben der Leinwand stehen und auch den linken und rechten Tonkanal wiedergeben. Sie müssen das Frequenzspektrum ausreichend differenziert darstellen, da sie die Tonbühne der Filmmusik aufbauen.

Der Center-Lautsprecher und die Front-Lautsprecher sollten möglichst einheitlich klingen, also am besten aus derselben Serie eines Herstellers stammen. Wenn nämlich beispielsweise der Center-Speaker dumpfer oder weniger voluminös klingt als die Front-Boxen, ist das Klangbild bei einem Geräusch, das über alle Frontkanäle wandert, unrealistisch und nicht in sich geschlossen.

Center-Lautsprecher

Der Center-Lautsprecher ist primär für Sprache und Dialoge in einem Heimkino-System zuständig, gibt aber auch einen gewissen Anteil der Musik und Effekte wieder. Ein besonders breiter Abstrahlwinkel und eine magnetische Abschirmung gegen die Störeinflüsse eines in der Nähe stehendes Fernsehgerätes kennzeichnen diesen Lautsprecher-Typ.

Der Center-Speaker steht meist in der Mitte zwischen dem rechten und dem linken Front-Speaker, oft unter dem Fernseher. Durch den breiten Abstrahlwinkel bekommen auch Zuschauer, die seitlich sitzen, den Hauptton aus der Bildmitte. Somit sorgt der Center-Lautsprecher für einen gleichmäßigen Klang auf mehreren Plätzen.

Effekt-Lautsprecher

Effekt-Lautsprecher werden links und rechts hinter dem Hörer platziert und ermöglichen die akustische Illusion von dreidimensionaler Raumtiefe. Sie dienen hauptsächlich der Geräusch-Wiedergabe und decken meist nur einen begrenzten, mittleren Frequenzbereich ab.
Effekt-Speaker sollen nicht bewusst wahrgenommen werden, weil sie sonst vom Filmgeschehen auf der Leinwand ablenken. Deshalb werden in guten Filmen die Effekte normalerweise sehr sparsam eingesetzt.

Satelliten-Lautsprecher

Ein Satellit ist ein kleiner bis sehr kleiner Lautsprecher ohne vollwertige Tieftonwiedergabe. Er gibt die Mitten und Höhen wieder während ein Subwoofer die Wiedergabe der tiefen Töne übernimmt.

Da keine große Membranflächen zur Basswiedergabe nötig sind, ist eine sehr kompakte Bauweise möglich. Dadurch kann der Lautsprecher akustisch optimal platziert werden ohne zu sehr aufzufallen. Das ist sowohl für den Betrieb in Stereo als auch in Mehrkanalton von Vorteil.
Im Heimkino- und Surround-Bereich haben sich Subwoofer-Satelliten-Kombinationendurchgesetzt, bei denen dann sowohl die Front- und Effektlautsprecher als auch der Center-Lautsprecher gleichzeitig Satelliten sind.

Natürlich kann man ein Surroundsystem auch mit Stand- und Kompaktlautsprechern aufbauen, aber die enorme Kompaktheit und der weite Frequenzbereich sprechen für Satelliten.

Soundbar

Eine Soundbar ist ein Lautsprecher in Form einer Stange mit sehr geringer Bautiefe. Er liegt vor dem Standfuß eines Computer Monitor oder ist an der Wand darunter oder darüber montiert. Primär soll eine Soundbar den Ton des Computer aufwerten.

Mittlerweile sind aber Virtual-Surround-Systeme, die mit akustischen und elektronischen Effekten Raumklang imitieren, Standard bei modernen Soundbar´s. Somit stellt dieser Lautsprecher-Typ eine Alternative zu herkömmlichen Surround-Systemen dar. Natürlich kann eine Soundbar keinen echten Raumklang erzeugen, da es keine Lautsprecher neben oder hinter dem Zuhörer gibt. Aber es gibt sehr gute Soundbar Systeme mit einem Subwoofer, der dann einen allgemeinen und guten Grundsound bieten.

Soundbar´s werden oft im Set mit einem separaten Subwoofer verkauft, da sie aufgrund ihrer Bauform alleine nicht genug Bassklang erzeugen können. Bitte auf die genauen Abmessungen achten wie groß die PC Soundbar ist, ob sie auch unter dem Gaming-Monitor passt.